Die Ulmer Münsterbaumeister

Von Baubeginn haben Baumeister die Geschicke des Ulmer Münsters begleitet und gelenkt. 
Nachfolgend sehen Sie die Geschichte der Baumeister von Anbeginn bis in unsere heutige Zeit in Schrift und Stichworten.


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Der erste Baumeister - Heinrich II. Parler / Heinrich d. Ä.-1377-1383/84

Bei dem zuerst genannten Heinrich handelte es sich vermtl. um Heinrich II. Parler, Sohn von Heinrich I. Parler. Laut Überlieferungen war dieser zunächst in Schwäbisch Gmünd tätig. Heinrich II. Parler, auch als Heinrich d.Ä. bezeichnet, war nachweislich der verantwortliche Bauleiter am Ulmer Münster in der Zeit von 1377-1383 . Im Jahr 1377 begann man unter ihm am Chor mit den Bauarbeiten.  
Die Planungen von Heinrich II. des Ulmer Münsters: 
Der ursprüngliche Chorbau sollte geringfüging niederer sein, als der heutige Chor. Zudem sollte dieser Bau in fast der gleichen Höhe wie das Langschiff aufgebaut werden. Heinrich II. plante den Chor und Langschiff völlständig zu überwölben. Die Seitenschiffe waren in Ihrer Höhe fast gleich hoch, wie das Mittelschiff. Zudem sollten die Mittelschiffe genau so breit wie das Hauptschiff ausgeführt werden. Das Mittelschiff war ohne Obergaden geplant. Diese Planungen lassen damit auf das  Gestaltungsprinzip einer gestaffelten Hallenkirche schließen. Diese These belegt aich das Kirchenmodell zur Grundsteinlegung. Hier kann man erkennen, das das Kirchenschiff ungefähr die gleiche Trauf- und Firsthöhe wie der Chor und Langhaus hat. Das Langschiff ist ohne Obergaden geplant und weisst ein einheitliches Satteldach auf. Die beiden den Chor flankierenden Süd- und Nordtürme wurden zeitgleich mit dem Chor gebaut. Dabei gilt besonders zu erwähnen, dass nach ursprünglicher Planung der Westturm nur geringfügug höher sein sollte als die beiden Osttürme.

Der zweite Baumeister - Michael Parler von 1383/84-1387

 

Der zweite und damit Nachfolger von Heinrichs II. Parler war Michael Parler (1383 – 1387). Miachael Parler war der Sohn von Heinrich I. Parler und der Bruder von Peter Parler. Unter seiner Verantwortung wurde der Chor mit dem ersten Kranzgesims abgeschlossen. Prager Masswerkformen. Die Fachwelt sieht es als sicher an, dass Michael mit dem Bau des Langhauses begonnen hat. Ebenfalls gilt es als sicher, dass er die erste Planänderung vorgenommen hatte und die Sakristeifront auf der Südseite, als Schaufront mit besonderer Strebebogengliederung,  ausgebildet hat.
Dabei plante er, nach dem Vorbild des Prager Veitsdoms, das Mittelschiff des Langhauses deutlich höher zu bauen und die beiden Mittelwände mit Obergaden zu versehen. Seine Planungen sahen vor, die Höhe der Seitenschiffe deutlich zu reduzieren ohne deren Breite zu verringern. Die Folge war, dass die Pultdächer des nördlichen und südlichen Seitenschiff sehr steil und sehr hoch gefertigt werden mussten. 
Herr Parler ordente an die Pfeiler des Mittelschiffs in beiden Reichtungen zu verstärken. Damit versprach er sich das Gewicht der Hochschiffwände abzufangen bzw. besser in den Baugrund abtragen zu können. Ungewöhnlich war das er in seiner Planung die vier östlichen Pfeiler in deren Dimensionen beibehielt, welches man an den Jochen bis heute noch nach-vollziehen kann.

Der dritte Baumeister - Heinrich III. d. J. Parler von 1387-1391

 

Der dritte Baumeister aus der Parler Familie war Heinrich III. Parler (1387 – 1391).
Er war vermutlich der Sohn von Heinrich II. Parler. Heinrich Parler III. wird als Heinrich der Jüngere in den Geschichtsbüchern genannt. Man vermutet, dass er aus Prag kam und zwar zusammen mit dem Reißnadelmeister, dessen Signaturen an sieben Kosolen der westlichen Langhauspfeilern zu finden sind. 
Unter Heinrich III Parler wurden die westlichen Joche gebaut. Er ließ zudem die drei von der alten Pfarrkirche "über Feld" ausgebauten Portale: das Südostportal, das Nordost- und das Nordwesitportal, ins Münster einbauen. Möglicherweise hat er auch die Außenwände bis zu deren Traufe nach oben bauen lassen und auch schon Teilbereiche der Mittelwände errichtet. 
Heinrich III. Parler verlies  im Jahr 1392 Ulm, um in Mailand zu arbeiten.


Der vierte Baumeister - Ulrich von Ensingen - 1391/92-1419


 

Mit dem im Jahr 1392 erfolgten Fortgang Heinrichs III. Parler nach Mailand übernahm die Baumeisterfamilie Ensinger die Bauleitung am Ulmer Münster. Ulrich von Ensingen leitete die Geschicke bis zu seinem Tod im Jahr 1419. Parallel war er nachweislich ab 1399 in Straßburg tätig und ab 1400 zeichnete er zudem für die Arbeiten an der Esslinger Frauen-kirche verantwortlich. 
Unter ihm wurde der Westturm des Münsters geplant aber nur teilweise gebaut. Dabei kamen ihm seinen Erfahrungen aus Prag, Straßburg und Wien sicherlich zu gute.
Von ihm stammt der Riß A des Westturmes, mit einem niedrigeren Martinsfenster und mit einem entsprechend niedrigerem Mittelschiff.  In dem Plan kann man die Gestaltung in seinen Grundzügen gut erkennen. Vergleicht man den Turmaußenbau mit dem Freiburger Münster, kann man deutliche Parallelen feststellen. Beide Türme wurden besonders hervorgehoben. Die Seitenschiffansichten wurden eineutig untergeordnet geplant.  
In der Ulmer Münsterbauhütte und im Ulmer Stadtarchiv existieren zahlreiche Pläne des Westturmes jedoch diesen in Bezug zum Gesamtbau zu setzen.  Man erkennt deutlich, dass der Turm nicht vor das Langschiff gesetzt, sondern in dieses integriert werden sollte. Vollendet wurden unter seiner Bauleitung jedoch nur das Turmerdgeschoss, die Vorhalle und Ansatzteile des Obergeschosses. 
Wie schon erwähnt, wurde der Turmbau unter seiner Leitung nur begonnen. Was er aber fertigstellen hat lassen, war die Aufstockung des Chores und der komplette Ausbau der Chorgalerie und Strebepfeiler aus dem 19. Jhrhundert. Bis 1405 hatte der den Bau des Langhauses vorangetrieben.

Während am 25. Juli 1405 das Münster und der Frontaltar im Chor geweiht wurden, kann man belegen, dass zu diesem Zeitpunkt auch die Seitenschiffe schon bedacht waren und das Mittelschiff mit einem Notdach geschlossen war. 


Der fünfte Baumeister - Hans Kun - 1419-1435

 

Hans Kun war der Schwiegersohn Ulrich von Ensingen. Man geht davon aus, dass Herr Kun seinen Schwiegervater auf den Baustellen in Ulm vertreten hatte, während dieser 1399 nach Straßburg abberufen wurde. Ab dem Jahr 1414 fester, örtlicher Bauleiter in Ulm. Ab 1419, mit dem Tod von Ulrich von Ensingen, übernahm Herr Kuhn die Arbeiten am Münster. Unter seiner Verantwortung wurde  der Westturm weiter gebaut und um 1420 wurde die Westvorhaushalle fertig gestellt. Das zweite Turmgeschoss wurde aufgesetzt und man schloss in 40 m Höhe den Chorbogen zwischen Kirchenschiff und Turmhalle. Zudem wurde wischen 1429 und 1430 die Bessererkapelle ans Münster angebaut. 


Der sechste Baumeister - Kaspar Kun - 1435-1446

 

Hans Kun war der Sohn von Hans Kun und der Enkel von U.v. Ensingen. Man geht davon aus, dass Herr Kun seinen Schwiegervater auf den Baustellen in Ulm vertreten hatte, während dieser nach Straßburg abberufen wurde. Ab dem Jahr 1419, dem Todesjahr von Herrn von Ensingen, übernahm Herr Kuhn die Arbeiten am Münster ganz. U. a. Kann man 1434 in den alten Hüttenbüchern nachlesen, dass er an der Spitze der Steinmetzgesellen stand. Unter seiner Verantwortung wurde  der Westturm weiter gebaut. Das zweite Turmgeschoss wurde aufgesetzt und man schloss in 40 m Höhe den Bogen zwischen Kirchenschiff und Turmhalle.
Zudem entstand unter ihm die Gruft unter der Neidhartkapelle. 1446 schied er aus unbekannten Gründen aus der Bauhütte aus.
Markante Bauabschnitte:
* 1439 ehem. Orgek im Mittelschiff
* 1440 Glasfenster am Westportal + Scheibe des hl. Georg - Drachentöter - jetzt in der Neidhartkapelle
* 1440/1450 Altar in der ev. Kirche zu Scharenstetten, von Multschers, bis zum Bildersturm im Münster


Der siebte Baumeister - Matthäus Ensinger - 1446-1463

 

Matthäus Ensinger wurde der siebte Baumeister. Geboren 1390 - sein Vater war Ulrich von Ensingen. Von ihm lernte er in Straßburg das Bauleiterhandwerk, welches er  ab 1446 als verantwortlicher Bauleiter am Ulmer Münster zeigen konnte. Nach 1447 liess er die  

Roth´schen Kapelle am südlichen Seitenschiff abbrechen. 

Im Anschluss kümmerte er sich zunächst um die 1449 fertiggestellte Einwölbung des Chores, ferner bis 1452 um die Einwölbung des nördlichen Seitenschiffes in voller Breite und schließlich um die der drei westlichen Vorhallen. Vor 1454 liess er das Turmhallengewölbe im Zusammenhang mit dem Weiterbau des Turmes ausführen.  Dass unter Matthäus Ensinger auch das südliche Seitenschiff eingewölbt worden wäre, ist nicht belegt, wird aber bis 1455 durch Belege für mehrere Steinlieferungen angenommen.  Nach 1458 bis 1661/62 liess er die Valentinskapelle auf der Südseite des Münsters errichten. 


Der achte Baumeister - Moritz Ensinger - 1463-1477

 

Moriz Ensinger wurde in Bern geboren und war der Sohn von Matthäus Ensinger. 
Ab 1463 war er als Nachfolger seines Vaters am Ulmer Münster tätig. Im Jahr 1465 wurde er Münsterbaumeister.

Neben der Errichtung des Obergadens war er auch vernatwortlich für die Einwölbung des Mittelschiffes.   Nachweislich war 1471 der gesamte Innenraum des Ulmer Münsters eingewölbt gewesen.


Der neunte Baumeister - Matthäus Böblinger - 1477-1492/93/94

 

Matthäus Böblinger wurde 1477 zum Baumeister des Münsters bestimmt. Er legte für den Turm einen neuen Plan vor. Belegbar ist, dass daraus nur das zweite Turmgeschoss mit der Vierecksgalerie und ca. fünf Meter  von dem sich darüber befindlichen Oktogons ausgeführt wurden. Damit steht fest, dass im Mittelalter ein unfertiger Turmabschluss für lange Jahre das Stadtbild von Ulm prägte.  Das wohl berühmteste Abbild des Münsters aus dieser Zeit findet sich in der Schedel´schen Weltchronik von 1493. 

Noch unter der Leitung von Matthias Böblinger erfolgte schließlich ein sofortoger Baustopp am Münster, da man deutliche Schäden am Turm erkennen konnte. 


Der zehnte Baumeister - Burkhard Engelberg - 1492/93/94-1512

 

Im Jahr 1492 lösten sich zwei Gewölbesteine aus dem Turm und ein Jahr später waren Risse und Brüche im Mauerwerk zu erkennen. Dazu schrieb der Ulmer Schuhmacher Sebastian Fischer (1513 – ca. 1555) in seiner Chronik: „Im Jahr 1492 hat sych das Meinster anfahen sencken, das man gfircht hat es wird vmfallen, ainmal an aim Suntag, waren die leutt an der predig zu Mittag, da fielen zwen stain herab vß dem gwelb, da flohen die leutt vß der kirchen, da, sy mainten das Meinster welt vmfallen aber die stain hetten niemants troffen…"
Ähnlich beschrieb den Sachverhalt Elias Frick: „Daß aber die Ulmer nachgelassen den Thurn höher zu führen / hat ein beschwerlicher Zufall verursachet / der sich Anno 1492 ereignet / als in welchem der Thurn um etwas zu sincken begunte / daß man besorgte er möchte einfallen / wie dann einsten an einem Sonntag zu Mittag unter der Predigt zwey Steine aus dem Gewölb herab gefallen / worüber groß Schrecken / wie jeder leicht erachten kann / entstanden / daß die Leute häuffig aus der Kirche geflohen / indem sie besorgt / der Thurn möchte einfallen / ob schon niemand Schaden geschehen…“ 
 
Man beriet sich und beschloss einen sofortigen Baustopp zu erlassen und eine Kommission von 28 Gutachtern einzuladen. Burkhard Engelberg war ein Mitglied in der Kommission und bisheriger Baumeister an St. Ulrich und Afra in Augsburg. Die Kommission schlug den Verantwortlichen am Münster vor, Herrn Engelbert mit sofortiger Wirkung als Baumeister am Ulmer Münster einzustellen. Unter seiner Leitung sollten die sichtbar aufgetretenen Bauschäden behoben werden. 
Zur Verteidigung von Matthias Böblinger muss man unbedingt erwähnen, dass nach Wortmann die Schäden am Münster nicht auf Matthäus Böblinger, sondern vielmehr auf die Planungen von Ulrich von Ensingen zurückzuführen sind. Dieser hatte, wegen der sehr nahen räumlichen Verbindung zwischen Turmhalle und Mittelschiff, die beiden östlichen Pfeiler des Turmes viel zu schwach gaplant und ausgeführt und vermutlich bei deren Fundamentierung zu wenig notwendiger Sorgfalt hatte walten lassen. Wie sich später herausstellte, lag die Fundamenttiefe für die Pfeiler lediglich bei 3,5 m. Zudem wurde auf der Nordostseite ein Kellergewölbe in die Fundamentierung gepant und eingebaut. Die Fundamantierung konnte die Last des Turmes nicht mehr aufnahmen und gab nach. 

Die Maßnahmen die Burkhard Engelberg zur Sicherung des Kirchenbaus durchführte,  sollten das Ulmer Münster massiv verändern. Zuerst verstärkte er die Turmfundamente und deren Widerlager. Die Folgen daraus waren, dass alle Arkaden der Turmhalle zugesetzt wurden. Mehrere Arkadenpfeiler im Mittelschiff wurden ausgetauscht. Die Gewölbedecken, der zu weit gespannten Seitenschiffsgewölbe, wurden abgebrochen und  neue Rundpfeiler in den beiden Seitenschiffen eingefügt. Abschließend wurden in des Nord- und in das Südschiff neue Seitenschiffsgewölbe eingebaut. 
Damit wurde aus der dreischiffigen eine fünfschiffige Grundrissaufteilung, die bis heute erhalten ist und von der einstigen Planung massiv abweicht. 


Der elfte Baumeister - Bernhard Winkler - 15(12)18-1546

 

Im Jahr 1518, also sechs Jahre nach Burkhards Engelsbergs Tod, wurde Bernhard Winkler als letzter Baumeister des Mittelalters an das Ulmer Münster berufen. Nach seinem Tod um das jahr 1550 waren für lange Zeit kein Münsterbaumeister am Ulmer Münster tätig. Der Bauutnerhalt wurde verantwortlich von den Stadtwerkmeistern über fast 300 Jahre durchgeführt. 


Ratsbeschluss der Stadt Ulm - die Arbeiten am Münster stehen still

Von 1546 - 1844 gab es keine Münsterbauhütte am Ulmer Münster gleichwohl einige Reparaturen ausgeführt wurden. erst 1844, nachdem bereits 1841 der Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Ober-schwaben gegründet war und dessen Ziel es war die Münsterbauhütte neu zu gründen und die Arbeiten wieder aufzunehmen.

Hierfür wurde 1844 eine neue Münsterbauhütte gegründet, welche ihre Arbeiten seitdem ununterbrochen am Münster fortgestetzt hat. 1890 wurde das Münster mit dem Aufsetzen der obersten Kreuzblume fertig gestellt. Heute arbeiten zwischen 20-25 Personen am Münster und setzen ihre gesamte Energie dafür ein, das Ulmer Münster der Nachwelt zu erhalten.

125 Jahre 

Ulmer Münsterbauhütte 

in der Neuzeit 

 


 

Am 21. August 1844 wurde nach dreihundertjährigem fast völligem Stillstand der Arbeiten die Bautätigkeit am Münster wiederaufgenommen. Nachdem es 1521 heißt, man solle den Bau (Turm) oben beschließen und 1529 man solle den Pfarrturm mit wenigsten Kosten so es geschehen kann und mag vor Schaden und Wetter verwahren, melden die Ulmer Ratsprotokolle zum 29.Januar 1543: „Mit dem Bau am Münster soll zur Verhütung costens und aines Ehresamen Rats schimpf und span stille gestanden werden.“ Das Münster war zwar im äußeren nicht vollendet, aber anders als der Kölner Dom- im Inneren doch ganz ausgeführt. Nach dem Tod des letzten (elften) Münsterbaumeisters, Bernhard Winkler, wurde 1546 der Stadtwerkmeister Hans Michel Berchtold zugleich „zu einem Bau- oder Werkmeister am Münster auf etliche Jahr angenommen.“ Von nun an standen speziell für das Münster nur noch ein Hüttenmaurer und ein Hüttenzimmermann zur Verfügung. 

Falls Steinmetzen von Nöten waren, wurden selbständige Handwerker hinzugezogen. 

 

Letzte größere Arbeiten fanden noch einmal zur Zeit der Spätrenaissance am Münster statt: Orgelempore von Hans Schaler (1576), Chordachstuhl durch Christian Schappelerx (1612), hölzerne Renaissancetüren an allen Portalen von Marx Otto (1617-20), Glockenstuhl von den Brüdern Leonhard und Martin Buchmüller (1626). Mit dem wirtschaftlichen und kulturellen Niedergangs Ulms nach dem Dreißigjährigen Krieg kamen die Instandsetzungsarbeiten ganz zum Erliegen. Brachte das Jubeljahr der Reformation 1717 noch die kostbare Münsterbeschreibung des Elias Frick, so verschwanden hundert Jahre später zu demselben Ereignis viele Kunstwerke, so zum Beispiel das große Wandbild des Jüngsten Gerichts über dem Chorbogen, unter einer „altertümlich grauen Tünche“ womit das Innere „geschmackvoll und für das Auge gefällig“ hergerichtet wurde. Doch schon längst hatte anderenorts die Wiederentdeckung des deutschen Mittelalters begonnen, hatte Goethe 1772 seinen begeisterten Hymnus auf den Straßburger Münsterbaumeister Erwin von Steinbach geschrieben. 

In Ulm regte der Zeichenlehrer Eduard Mauch 1838 eine Untersuchung der schadhaften Stellen am Münster an. Der von ihm, Dr. Adam und Finanzrat Eser gegründete Altertumsverein erklärte 1842 die „Sorge für Restauration des Münsters für seine nächste und wichtigste Aufgabe.“ So konnte vor nunmehr 125 Jahren, am 21. August 1844, unter der Oberleitung des Stuttgarter Professors J. M. Mauch mit einer geplanten Instandsetzung begonnen werden. Es war ein bescheidener Anfang in aller Stille. Die entscheidende Initiative ging von dem Ulmer Stadtbaumeister Ferdinand Thrän aus, der die örtliche Leitung übernommen hatte. Er konnte die Gebrüder Thumm (oder Thumb) aus Oberbohingen als Steinmetzen für die Arbeiten gewinnen, die bereits und ebenfalls veranlasst durch Thrän, „ihre Gewandheit durch die Restauration des Fischkastens erprobt hatten.“ Nun hoffte Thrän, mit Ihnen „den Stamm der alten Ulmer Bauhütte neu gründen zu können“. 1845 waren es sechs und 1848 bereits zwölf Steinhauer. Thrän wurde 1857 erster Münsterbaumeister der neuen Ulmer Hütte. 

Die Arbeiten galten zunächst ausschließlich der Sicherung des altehr-würdigen Baus. Hierzu hatte bereits 1842 eine Hauptuntersuchung stattgefunden. In vier Jahren wurden an der Viereckplattform des Turmes, wo immer wieder Wasser tief in das Steinwerk eingedrungen war, die Schäden beseitigt und die Maßwerkbrüstung mit ihren Wimpergen wiederhergestellt. 

Dann galt es, die vor dem völligen Einsturz stehende Hauptportalvorhalle herzustellen. Der gerade über Ulm reisende Kölner Dombaumeister Zwirner überzeugt Thrän in letzter Stunde, dass ein Unterfangen der Vorhallenpfleiler und einzelne Ausbesserungen genügten, ein völliges Auswechseln nicht nötig sei. So blieb dieses herrliche Werk Ulrich von Ensingens weitgehend in originalem Bestand erhalten. Die Hauptleistung Thräns sind die über 18m weit gespannten Strebebogen samt den 20m hohen Belastungsfialen auf den Seitenschiffsstrebepfeilern 1856-70. Strebewerk war schon im Mittelalter vorgesehen gewesen, wie Ansätze zeigten; dennoch hatte der Mittelschiffobergaden fast 400 Jahre ohne die Abstützung gestanden. - Beim Tod von Herrn Thrän, im Jahr 1870, zählte die Bauhütte etwa 55 Arbeiter. 

 

Der neue Münsterbaumeister, Ludwig Scheu, war ausgebildeter Steinmetz und hatte unterJoeph von Egle, u.a. an der Frauenkirche in Esslingen, solide Kenntnisse in der gotischen Architektur erworben. Nun schritt man von der Sicherung zum Ausbau. Zunächst wurde die hölzerne Chorgalerie nach einigen Anhaltspunkten am Bau in Stein ersetzt. Dann ging es an den Aufbau der beiden Chortürme, von denen der südliche zur fünfhundertjährigen Grundsteinlegungsfeier 1877 nahezu vollendet war. Damals stellte man auch bereits ein Programm für die Wiederherstellung und Ausschmückung des Inneren auf. Ferner wurde mit der alsbald beklagten Freilegung des Münsterplatzes durch den Abbruch der Barfüßerkirche und des Gymnasiums begonnen. Scheu starb 1880, vier Monate nach der Vollendung des Chornordturmes. 

Auch sein Nachfolger, August Beyer, war Schüler Joseph Egles. Beyers Verdienst ist der Ausbau des Westturmes mit Achteckgeschoss und Helm. Hierfür konnte er sich auf den heute im Museum ausgestellten mittelalterlichen Pergamentplan Matthäus Böblinger stützen, 

dem er mit geringen, statische notwendigen Änderungen folgte. Zunächst waren umfangreiche Sicherungsmaßnahmen an den Fundamenten und Verstärkungen an den vorhandenen Viereckgeschossen nötig. In den Jahren 1885-90 konnten dann das Oktogon und der Helm mit einer Höhe von zusammen 91m auf die 70m hohen drei unteren Geschosse aufgesetzt werden. Damit erhielt Ulm den höchsten Kirchturm der Erde. Mit 126 Mann erreichte die Bauhütte damals ihren höchsten Stand, eine Zahl die an die Zeit Burkhard Engelsbergs erinnert, der 1493 - 116 Mann von Augsburg nach Ulm schickte. Wie die mittelalterlichen Meister so war auch August Beyer über Ulm hinaus tätig. Er lieferte die Pläne für den Ausbau der Berner Münsterturmes und vollendetet die Restaurierung der Kilianskirche zu Heilbronn. 

Auf den 1899 verstorbenen August Beyer folgte der Münchner Architekt Carl Bauer. Hatten sich seine drei Vorgänger an das Formengut der Gotik gehalten, so treten mit Bauer nun neue Formen auf. Es ist die Zeit des Loslösens vom Historismus, die Zeit des Jugendstils. Deutlich sind die Baldachine über den Seitenschiffiguren oder auch der südliche Orgelaufgang von diesem geprägt. Bauer starb 1914. 

Im ersten Weltkrieg konnten nur eine Maurer und ein Tagelöhner in der Hütte gehalten werden. Von den 15 Mann danach blieb durch die Inflation neu ein Steinmetz. So galt es für den 1925 berufenen Münsterbaumeister Karl Friederich, einen neuen Stamm an Arbeitern heranzubilden; die Zahl schwankte in den folgenden Jahren zwischen 12 und 15. Die wichtigsten Arbeiten galten der staatischen Sicherung, so der Verstärkung von Seitenschiffstrebepfeilerfundamenten und dem Einbringen von Verankerungen im Hauptturm, sowie der Beseitigung von Verwitterungsschäden, wobei einige der Außenfiguren durch Kopien ersetzt wurden. Friederich erkannte auch den Wert der lebendigen originalen Steinoberfläche. So untersuchte er die alten Techniken und griff auf die mittelalterlichen Handwerkszeuge zurück. Seine Studien fanden in einem grundlegenden Buch Niederschlag und wurden fruchtbar in der Ausbildung der Steinhauer sowie für die Baugeschichte des Münsters. – Im Krieg verblieben acht Arbeiter in der Hütte, die vorwiegend mit den Bergungsarbeiten und Luftschutzmaßnahmen beschäftigt waren. Dr. Karl Friederich starb im September 1944 an den Folgen eines Fliegerangriffes. 

Nach einigen Interimslösungen wurde dann im Juni 1945 Bauingenieur Karl Friedrich mit der Leitung der Bauhütte beauftragt, der also bald 25 Jahre den Arbeiten vorsteht. 1954 wurde er als Münsterbaumeister bestätigt. Die wenigen Kräfte, die der Hütte verblieben waren, standen kurz vor der Pensionierung. So war es eine vordringliche Aufgabe, mit diesen eingearbeiteten Steinhauern, vorab dem alten Polier Wegerer, neue Steinmetzen auszubilden. Bis heute gingen neun Lehrlinge durch die Schulung der Hütte, die fast alle auch weiterhin hierbleiben. Zurzeit beschäftigt die Bauhütte einen Steinmetzpolier, Steinhauer, ferner zwei Maurer, einen Zimmermann und einen Schreiner, alles vorzügliche Fachkräfte. Allein diese leistungsfähige und kameradschaftliche Truppe hat die bisherige Arbeit ermöglicht und garantiert auch weiterhin eine sachgerechte, solide Durchführung der erforderlichen Sicherungen und Ausbesserungen. 

Durch den Krieg hatte das Münster erstmals außer durch Wind und Wetter größeren Schaden erlitten. Eine Bombe war durch das Gewölbe in den Chor eingeschlagen, andere waren in unmittelbarer Nachbarschaft niedergegangen und hatten durch Sog und Druck vor allem an Fenstern und Dachwerk, aber auch an der Hauptportalvorhalle erhebliche Schäden verursacht. Das erste waren nun die Aufräumungsarbeiten. Dabei musste zum Teil wegen der kostbaren Kunstschätze mit großer Sorgfalt vorgegangen werden. Schon zu Anfang des Jahres 1945 wurden die einzelnen, verstreut herumliegenden Teile des Chorgestühlgesprenges aufgesammelt. Münsterbaumeister Karl Friedrich ist es ganz persönlich zu verdanken, dass eins der bedeutendsten Kunstwerke, das Gerichtsfenster der Bessererkapelle, wiedererstehen konnte. In mühevollster Kleinarbeit hat er die zum Teil nur fingernagelgroßen Splitter dieses einzigen nicht ausgeglast gewesenen Fensters im Kapellenraum aufgesammelt und den bildmäßigen Zusammenhang wiederhergestellt. Eine solche, fast aussichtslose Arbeit konnte nur aus der Liebe zur Sache, zum Münster und seinen Kunstwerken, geleistet werden. 

Nicht weniger schwierig war gewiss die bauliche Wiederherstellung des Chores, erinnert man sich an die Schwierigkeiten der Materialbeschaffung in den ersten Nachkriegsjahren. Welch organisatorisches Talent gehörte dazu, das Glas für die Schließung der Fenster von Chor und Langhaus zu beschaffen, galt es doch, den Kirchenraum möglichst schnell wieder für den Gottesdienst nutzbar zu machen. Auch nach der Währungsreform 1948 gingen zunächst die Arbeiten an der Beseitigung der Kriegsschäden weiter. Es zeigt sich, dass die aus Luftschutzmaßnahmen erfolgte Vermauerung an der Hauptportalvorhalle durch die Bombenerschütterungen die Bogen verschoben hatte. Auch waren die kupfernen Seitenschiffdächer durch den Sog durchweg undicht geworden. An der dreijährigen Wiederherstellung des Chorgestühles, 1950-53, waren die Schreiner Rampf und Vetter sowie Bildhauer Maurer tätig. 

1955 konnte dann die Ausbesserung der Witterungsschäden wiederaufgenommen werden, die durch die zunehmenden Abgase von Autos und Industrie rapide fortschreitet. Seitdem ist nun die Nordwestecke des Hauptturmes eingerüstet. Nächstes Jahr wird wohl mit der Südwestecke begonnen werden können. Trotz intensiver Versuche ist es bis heute leider nicht gelungen, einen geeigneten Steinbruch mit dem ursprünglichen Baumaterial, dem Donzdorfer Sandstein, zu erschließen. So weicht das alte, in warmem Ockergelb leuchtende Material immer mehr dem kühleren, dafür sehr widerstandsfähigen Muschelkalk. 

Auch haben die internationalen Bemühungen zur Gewinnung eines brauchbaren Steinkonservierungsmittels noch zu keinen im Großen abwendbaren Ergebnis geführt. 

 

Die seit 1965 währende Innenrenovierung in Zusammenarbeit mit Restaurator Walter Hammer und dem staatlichen Amt für Denkmalpflege sowie der Firma Malermeister Germerdonk ließ die Außenarbeiten nahezu zum Stillstand kommen. Über die Innenerneuerung ist in letzter Zeit des Öfteren berichtet worden. Hier sei nur kurz erwähnt, welche neue Aufgabenbereiche für die Bauhütte damit entstanden: Für den Münsterbaumeister die Organisation und Koordinierung der gesamten Arbeiten, die Konstruktion der Gerüste (wobei wir vor allem an das hohe, im oberen Teil fahrbare Mittelschiffgerüst denken) und nicht zuletzt die Mitverantwortung für die Renovierung im Einzelnen. Die Steinhauer haben sich zu vollendeten Gerüstbauern entwickelt; ferner sind sie mit dem fachgerechten Abschlagen des Putzes an den in Haustein gearbeiteten Pfeilern, Diensten und Arkadenbogen beschäftigt. Der Unterzeichnende möchte hier einen herzlichen Dank an Herrn Münsterbaumeister Friedrich und seine Mitarbeiter einschieben, für die freundliche und von der Liebe zum Münster zeugende Unterstützung bei den vom staatlichen Amt für Denkmalpflege durchgeführten baugeschichtlichen Untersuchungen. 

 

Nun, nachdem die Westhallen, Mittel- und Südseitenschiff sowie etwa zu einem Drittel das Südseitenschiff sowie etwa zu einem Drittel das Nordseitenschiff restauriert sind, neigen sich die Innenarbeiten dem Ende zu. Mit der Einweihung der neuen Orgel im Oktober wird der Abschluss noch nicht ganz erreicht sein. Die Arbeiten werden sich noch bis in den Anfang des kommenden Jahres hineinziehen. Es ist zu hoffen, dass nach dem Langhaus auch der Chor in gleicher Weise hergestellt wird, eine Maßnahme, die schon jetzt der Gesamteindruck fordert. Andererseits werden die Steinhauer der Hütte froh sein, wenn sie sich wieder ganz ihrem eigentlichen Handwerk, dem Zurichten der Werksteine widmen können. 

 

Abschließend sei noch erwähnt, dass die Bauhütte in den letzten Jahren, so weit möglich, auch auswärtige Arbeiten annahm: 

Um 1960 die Renovierung der Oberhofenkirche in Göppingen, dann die Kirch zu Brenz a.d.Brenz, des Löwenbrunnens in Blaubeuren, des Prangers in Schwäbisch Hall und der Maßwerkgalerie an der Stadtkirche in Nagold. 

 

Ähnlich wie im Mittelalter, als die Parler, Ensinger und Böblinger wie auch der Augsburger Engelberg auswärtige Aufträge annahmen, so hat auch im Verlauf der letzten 125 Jahre die Ulmer Bauhütte immer wieder überregionale Bedeutung gehabt. Diese Jahre waren kaum weniger schicksalsreich als die 166 Jahre mittelalterlicher Bautätigkeit; sie haben das Münster erhalten und mitgeprägt. Auch für die Zukunft wird es – wie bereits angedeutet – an Aufgaben nicht mangeln. So schließen wir mit den besten Wünschen für den Münsterbaumeister und seine tüchtige Mannschaft zum Wohle unseres Ulmer Münsters. 

 

Reinhard Wortmann 

 

 

Neubginn der Bauhütte ab 1844


Der zwöfte Baumeister - Ferdinant Thrän - 1844-1870 - ab 1857 Baumeister des Münsters und der neugeründeten Bauhütte

 

Georg Karl Ferdinand Thrän (* 4. Dezember 1811 in Freudenstadt; † 13. Februar 1870 in Ulm) war ein deutscher Bauingenieur, kommunaler Baubeamter Ulm und von 1844 bis zu seinem Tod Münsterbaumeister am Ulmer Münster.
 

Trän arbeitete zunächst bei der Straßenbauinspektionen Ulm und Biberach. Anfang der 1830er Jahre nahm er auch private Aufträge an. 
In seiner Vita kann man von mehreren schweren Erkrankungen und Beinahe-Unfällen lesen.

1835 legte er das Staatsexamen ab und arbeitete er bei der schwäbischen Eisenbahn.

Ab 1836 war er bei der Straßenbauinspektion Ulm angestellt, bevor er sich 1844 auf die seit einigen Jahren vakante Stelle als Stadtbaumeister in Ulm bewarb. Am 30 Mai wurde er zum neuen Münsterbaumeister gewählt. Sein oberstes Ziel war es dass seit dem 16. Jahrhundert unfertigen Münsterbau weiter zu bauen. Formell betrachtet war Thrän aber Kunsthistoriker und Mitbegründer des Vereins für Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben. Dieser Verein hatte zunächst Eduard Mauch als Münsterbaumeister eingesetzt vermutlich weil Thrän keine nachweisbare Ausbildung im Baustil der Gotik hatte. Sein Wissen hatte er sich nämlich im Selbststudium angeeignet. Recht schnell überwarf er sich mit Mauch, da Beide völlig unterschiedliche Vorstellungen über die Ausführung zum Weiterbau des Münsters hatten. Mauch fühlte sich im Zwang und sah 1845 von seiner Anstellung ab. Es ist aber bekannt, dass Thrän schon weit vor diesem Rücktritt als alleiniger Münsterbaumeister am Münster arbeitete. In Thräns Tagebuch kann man lesen, dass er den 21. August 1844 als offiziellen Beginn des Weiterbaus am Münster ansah, da er schrieb: der Tag, an dem er „zum erstenmal Hand werkthätig am Thurm selbst angelegt, weshalb dieser Tag bis heute als der Beginn der Münsterrestauration zählt“. 
Thrän der neben der Münsterverantwortung auch Stadtbaumeister war überwarf sich mit dem Oberburgermeister Julius Schuster, welcher Thrän von seiner Position als Stadtbaumeister entfernen ließ.

 Ab dem 25. November 1857 war Ferdinant Thrän nur noch für das Ulmer Münster verantwortich.
Folgende Arbeiten wurden unter Thrän durchgeführt:
 

Fertigstellung des Hauptportals (1850): Thrän war verantwortlich für die Restaurierung und Neugestaltung des Hauptportals, das eine zentrale Rolle in der Fassade des Münsters spielt.
 
 Turmarbeiten (1850-1890): Thrän leitete die Arbeiten zur Fertigstellung des Münsterturms, der mit einer Höhe von 161,5 Metern das höchste Kirchengebäude der Welt ist. Diese Arbeiten zogen sich über mehrere Jahrzehnte hin.
 
Gestaltung des Innenraums: In den 1860er Jahren arbeitete Thrän an der Neugestaltung des Innenraums, einschließlich der Altäre und der liturgischen Ausstattung. 

Restaurierung der Glasfenster (1870er Jahre): Thrän war auch an der Restaurierung der farbigen Glasfenster beteiligt, die wichtige historische und künstlerische Werte repräsentieren.
 
 Abschluss der Restaurierungsarbeiten (1890): Die umfassenden Restaurierungsarbeiten am Ulmer Münster wurden 1890 abgeschlossen, wobei Thräns Beitrag entscheidend für die Erhaltung des Gebäudes war.
 

Unter Thrän erhielt das Münster unter anderem die oberste Kranzgalerie, sowie die Fialen und Strebebögen an den beiden Seitenschiffen nach den Vorbildern anderer Kathedralen, mit denen er den Bau gegen aufgetretene Schäden absichern wollte.
 
Thrän leitete zudem die Restaurierungen der Valentins- und der Bessererkapelle.


Der dreizehnteste Baumeister - Ludwig Scheu - 1871-1880

 

Ludwig Scheu, war der Baumeister, der das Münster vollendete. Er war ausgebildeter Steinmetz und hatte unterJoeph von Egle, u.a. an der Frauenkirche in Esslingen, solide Kenntnisse in der gotischen Architektur erworben. Unter seiner Leitung schritt man von der Sicherung zum Ausbau. Zunächst wurde die hölzerne Chorgalerie nach einigen Anhaltspunkten am Bau in Stein ersetzt. Dann ging es an den Aufbau der beiden Chortürme, von denen der südliche zur fünfhundertjährigen Grundsteinlegungsfeier 1877 nahezu vollendet war. Er stellte ein Programm für die Wiederherstellung und die Ausschmückung des Inneren auf. 
In seiner Amtszeit wurde mit der Freilegung des Münsterplatzes durch den Abbruch der Barfüßerkirche und des Gymnasiums begonnen. Scheu starb 1880, vier Monate nach der Vollendung des Chornordturmes. 


Der vierzehnteste Baumeister - August Beyer - 1881-1890(9)

 

 

August Beyer war ein Schüler von Joseph Egles. Beyers Verdienst ist der Ausbau des Westturmes mit Achteckgeschoss und Helm. Hierfür konnte er sich auf den heute im Stadtmuseum von Ulm lagernden mittelalterlichen Pergamentplan Matthäus Böblinger stützen, die er mit geringen, statische notwendigen Änderungen umsetzte. 
Zunächst waren umfangreiche Sicherungsmaßnahmen an den Fundamenten und Verstärkungen an den vorhandenen Viereckgeschossen nötig. In den Jahren 1885-1890 konnten dann das Oktogon und der Helm, mit einer Höhe von zusammen 91m auf die 70m hohen drei unteren Geschosse aufgesetzt werden. Damit erhielt Ulm den höchsten Kirchturm der Erde. 
Mit 126 Mann erreichte die Bauhütte damals ihren höchsten Stand, eine Zahl die an die Zeit Burkhard Engelsbergs erinnert, der 1493 - 116 Mann von Augsburg nach Ulm schickte. Wie die mittelalterlichen Meister so war auch August Beyer über Ulm hinaus tätig. Er lieferte die Pläne für den Ausbau der Berner Münsterturmes und vollendetet die Restaurierung der Kilianskirche zu Heilbronn. 
Zudem wurde unter ihm im Jahr 1880 der bis dahin hölzerne Dachstuhl durch einen Dachstuhl aus Stahl ersetzt. Bis dahin waren im gesamten Dach 610 Wasserkessel verteilt, die bei einem Blitzschlag genügend Löschwasser liefern sollten, um den Brand einzudämmen. Bei jedem Unwetter trafen sich Freiwillige am Münster und warteten inden Dächern auf ihren Löscheinsatz. Die Pflugfabrik Eberhardt lieferte schließlich die Eisenkonstruktion, welche wir bis heute noch in den Dächern des Münsters bewundern können. 

1899 starb August Beyer. 

 

Der fünfzehnstete Baumeister - K(C)arl Bauer - 1899-1914

 

Auf den 1899 verstorbenen August Beyer folgte der Münchner Architekt Carl Bauer. Hatten sich seine drei Vorgänger an das Formengut der Gotik gehalten, so treten mit Bauer nun neue Formen auf. Es ist die Zeit des Loslösens vom Historismus, die Zeit des Jugendstils. Deutlich sind die Baldachine über den Seitenschiffiguren oder auch der südliche Orgelaufgang von diesem geprägt. Bauer starb 1914.
Ihm folge Robert Lorenz nach. 


Der sechzehnte Baumeister - Robert Lorenz - 1914-1925

 

Königlicher Inspektor Münsterwerkmeister Ulm Amtsverweser - Leitender Baumeister der Stadt Ulm. Er leitete die Münsterbauhütte mit einer Notbesetztung - I. WK - In den Akten

 

Robert Lorenz war königlicher Münsterwerkmeister in Ulm und Amtsverweser zwischen 1914 - 1918. Danach folgte Karl Wachter. 

Der siebzehnteste Baumeister - Karl Friederich - 1925-1944

Dr. Karl Friederich war am 8. April 1885 in Straßburg geboren, war Architekt und hatte Mitte 1925 die Münsterbauhütte übernommen.

Im ersten Weltkrieg konnten nur eine Maurer und ein Tagelöhner in der Hütte gehalten werden. Von den 15 Mann danach blieb durch die Inflation neu ein Steinmetz. So galt es für  Karl Friederich, einen neuen Stamm an Arbeitern heranzubilden; die Zahl schwankte in den folgenden Jahren zwischen 12 und 15. Die wichtigsten Arbeiten galten der staatischen Sicherung, so der Verstärkung von Seitenschiffstrebepfeilerfundamenten und dem Einbringen von Verankerungen im Hauptturm, sowie der Beseitigung von Verwitterungsschäden, wobei einige der Außenfiguren durch Kopien ersetzt wurden. Friederich erkannte auch den Wert der lebendigen originalen Steinoberfläche. So untersuchte er die alten Techniken und griff auf die mittelalterlichen Handwerkszeuge zurück. Seine Studien fanden in einem grundlegenden Buch Niederschlag und wurden fruchtbar in der Ausbildung der Steinhauer sowie für die Baugeschichte des Münsters. – 
Im II. Weltkrieg verblieben acht Arbeiter in der Hütte, die vorwiegend mit den Bergungsarbeiten und Luftschutzmaßnahmen beschäftigt waren. Ihm ist es zu verdanken, dass die wertvollen Chorfenster bis in unsere Zeit erhalten blieben. Er ließ diese ausbauen und in die Gruft der Neidhardtgrablege eingelagern. Zudem hat der das kunstvolle Sakramentshaus mit Ziegelsteinen einmauern und das wunderbare Chorgestühl mit Brettern und Bohlen abdecken lassen. Man muss seinen Mut bewundern, da er sich mit seinen Handlungen mit Parteigrößen und der Polizei angelegt hatte. Er glaubte nicht mehr an den Endsieg und stellte dieses auch mit seinen Taten offen zur Schau. 
Dr. Karl Friederich starb am 17. September 1944. Ein Tiefflieger griff den Eisenbahnzug an in welchem er sich befand. Er wurde von einer Kugel tödlich getroffen. 


Der achtzehnteste Baumeister - Karl Friedrich - 1945-1971

 

Nach einigen Interimslösungen wurde im Juni 1945 Bauingenieur Karl Friedrich mit der Leitung der Bauhütte beauftragt. Obwohl er im Jahr 1945 eingestellt wurde und der Bauhütte 25 Jahre bevorstand, wurde er erst 1954 offiziell als Münsterbaumeister bestätigt. 
Die wenigen Kräfte, die bei seiner Übernahme in der Hütte verblieben waren, standen allesamt kurz vor der Pensionierung. So war es eine vordringliche Aufgabe, mit diesen eingearbeiteten Steinhauern, vorab dem alten Polier Wegerer, neue Steinmetzen (9 Lehrlinge) auszubilden. Bis heute gingen neun Lehrlinge durch die Schulung der Hütte, die fast alle auch weiterhin bleiben. 

Durch den Krieg hatte das Münster erstmals außer durch Wind und Wetter größeren Schaden erlitten. Eine Bombe war durch das Gewölbe in den Chor eingeschlagen, andere waren in unmittelbarer Nachbarschaft niedergegangen und hatten durch Sog und Druck vor allem an Fenstern und Dachwerk, aber auch an der Hauptportalvorhalle erhebliche Schäden verursacht. Das erste waren nun die Aufräumungsarbeiten. Dabei musste zum Teil wegen der kostbaren Kunstschätze mit großer Sorgfalt vorgegangen werden. Schon zu Anfang des Jahres 1945 wurden die einzelnen, verstreut herumliegenden Teile des Chorgestühlgesprenges aufgesammelt. Münsterbaumeister Karl Friedrich ist es ganz persönlich zu verdanken, dass eins der bedeutendsten Kunstwerke, das Gerichtsfenster der Bessererkapelle, wiedererstehen konnte. In mühevollster Kleinarbeit hat er die zum Teil nur fingernagelgroßen Splitter dieses einzigen nicht ausgeglast gewesenen Fensters im Kapellenraum aufgesammelt und den bildmäßigen Zusammenhang wiederhergestellt. Eine solche, fast aussichtslose Arbeit konnte nur aus der Liebe zur Sache, zum Münster und seinen Kunstwerken, geleistet werden. 

Nicht weniger schwierig war gewiss die bauliche Wiederherstellung des Chores, erinnert man sich an die Schwierigkeiten der Materialbeschaffung in den ersten Nachkriegsjahren. Welch organisatorisches Talent gehörte dazu, das Glas für die Schließung der Fenster von Chor und Langhaus zu beschaffen, galt es doch, den Kirchenraum möglichst schnell wieder für den Gottesdienst nutzbar zu machen. Auch nach der Währungsreform 1948 gingen zunächst die Arbeiten an der Beseitigung der Kriegsschäden weiter. Es zeigt sich, dass die aus Luftschutzmaßnahmen erfolgte Vermauerung an der Hauptportalvorhalle durch die Bombenerschütterungen die Bogen verschoben hatte. Auch waren die kupfernen Seitenschiffdächer durch den Sog durchweg undicht geworden. An der dreijährigen Wiederherstellung des Chorgestühles, 1950-53, waren die Schreiner Rampf und Vetter sowie Bildhauer Maurer tätig. 

1955 konnte dann die Ausbesserung der Witterungsschäden wiederaufgenommen werden, die durch die zunehmenden Abgase von Autos und Industrie rapide fortschreitet. Seitdem ist nun die Nordwestecke des Hauptturmes eingerüstet. Nächstes Jahr wird wohl mit der Südwestecke begonnen werden können. Trotz intensiver Versuche ist es bis heute leider nicht gelungen, einen geeigneten Steinbruch mit dem ursprünglichen Baumaterial, dem Donzdorfer Sandstein, zu erschließen. So weicht das alte, in warmem Ockergelb leuchtende Material immer mehr dem kühleren, dafür sehr widerstandsfähigen Muschelkalk. 

Auch haben die internationalen Bemühungen zur Gewinnung eines brauchbaren Steinkonservierungsmittels noch zu keinen im Großen abwendbaren Ergebnis geführt. 

 


Der neunzehnteste Baumeister - Gerhard Lorenz - 1971-1995

 

Gerhard Lorenz folgte auf Karl Friedrich. Unter seiner Leitung wurden nachfolgende Arbeiten in einer zeitlichen Reihenfolge durchgeführt.

Wesentliche Arbeiten als Münsterbaumeister in Ulm (Gerhard Lorenz)

1971 – 1985   Restaurierung der SW-Seite des mittelalterlichen Teiles des 

                          großen Westturmes bis 76 m Höhe.

1972 – 1977   Einbau einer isothermischen Schutzverglasung für sämtliche 

                          mittelalterliche Glasmalereien.

ab 1972           Einbau und Neuordnung des Münsterarchives im südl. Chorturm

1971 – 1993   Restaurierung von 71 Totenschilde.

1975 – 1977   Restaurierung sämtlicher Portale

1975 – 1980   Restaurierung der Brüstungen auf der Südseite des Mittelschiffes

                          unter erstmaliger Anwendung von Kieselsäure-Ester und Hydropho-

                          bierungsmitteln als Steinschutzmittel.

1976 – 1977   Umgestaltung des Innenraumes der Konrad-Sam-Kapelle.

1977                 Große Jubiläumsausstellung der Münsterbauhütte in der nördlichen 

                          Vorhalle des Münsters zum 600- jährigen Gründungsjubiläum mit 

                          der Durchführung der Internationalen Tagung für Münster- und   
                          Dombaumeister in Ulm.

1981 – 1983   Restaurierung der Brüstungen an der Nordseite des Mittelschiffes 

                          mit Hilfe neuzeitlicher Steinschutzmitteln. 

1981 – 1986   Restaurierung der Strebebögen über dem südlichen Seitenschiff

1978 – 1986   Mitwirkung bei der Wiederbeschaffung neuer Glasmalereien in 6

                          Fenstern im südl. Seitenschiff.

1986 – 1996   Restaurierung der Westseite des mittelalterlichen Teiles des großen

                          Westturmes bis in 76 m Höhe.

1987 – 1992   Restaurierung der Strebebögen über dem nördlichen Seitenschiff

1985 – 1988   Heftiger Widerstand in zahlreichen laufenden Diskussionen gegen den 

                          Bau einer Tiefgarage auf dem Münsterplatz. (Prof. Leonhard, STGT.)

1986 – 1987   Mitwirkung an der Neugestaltung des Münsterplatzes mit dem Stadthaus

                          von Richard Meier, New York als Sachverständiger in der Wettbewerbsjury, 

                          in vielen öffentlichen Diskussionen und bei der Entscheidungsfindung in 

                          den Gremien der Evan. Kirchengemeinde Ulm.

ab 1987           Beginn und Ausbau des fotogrammetrischen Programmes zur erstmaligen

                          Beschaffung von maßgenauen Bestands- und Arbeitsplänen für das Münster.

1990                Große Jubiläumsaustellung der Münsterbauhütte in der nördl. Vorhalle 

                          des Münsters zur 100- jährigen Vollendung des großen Westturmes.

1990 – 1995   Generationswechsel in der Steinmetzwerkstätte und damit verbundener

                          Neuaufbau der Steinmetzmannschaft.

1993                 Aufbau eines neuen Arbeitsgerüstes an der Südhälfte des Münsterchores

                          zur Fortsetzung der 1944 kriegsbedingt unterbrochenen Erhaltungsarbeiten

                          und zur Beseitigung von Kriegsschäden aus dem II. Weltkrieg.

1991 – 1995   Neugestaltung der Fenster in der nördlichen Vorhalle und Wiedereinbau 

                          historischen Glasmalereien im Kuttelfenster.

1995                Teilnahme als Jurymitglied an der Auswertung des Wettbewerbs zur 

                         Gestaltung der süd-ost und nördlichen Räume um das Münster vom 

                          05.- 08. Mai.

 




Die zwanzigste Baumeisterin - Ingrid Helm-Rommel - 1996-2012

 

Ingrid Rommel wurde ab Juli 1996 bis Ende August 1996 von ihrem Vorgänger, 

Münsterbaumeiter Gerhard Lorenz, in das Amt der Münsterbaumeisterin eingeführt. 

 

In ihrer Amtszeit wurden von September 1996 bis Ende Dezember 2012 die unten 

aufgeführten Hauptprojekte und größeren Maßnahmen durchgeführt. Maßnahmen mit geringerem Umfang können den jährlichen Berichten ab 1996 zu den Restaurierungs- 

maßnahmen am Ulmer Münster des Münsterbauamtes entnommen werden. 
 

Wesentliche Arbeiten als Münsterbaumeisterin in Ulm (Ingrid Helm-Rommel) 
 

Projekte von 1996 bis 2012 

 

1996-1999     Südliche Chorfassade: Aufbau von drei Belastungsfiilalen auf den 

                        Strebepfeilern Nr. S3, S2 und S1 

1997               Umbau der Münsterbauhütte als Voraussetzung für die Restaurierung des 

                        Südlichen Chorturms      

1998                Anbringen von Schutzgittern an den Plattformen des Hauptturms und von 

                         Schutzstäben in den Öffnungen der Wendeltreppentürme            

1999                Marienpfeiler: Anker, Einbau von Leergerüst und Stützkonstruktion im 

                         darunterliegenden Gewölbekeller 

1999                Konrad-Sam-Kapelle: Reinigung und Sicherung der Raumschale und 

                         Ausstattung          

1999                Bessererkapelle: Reinigung und Sicherung der Raumschale und Ausstattung 

1999                Rothsche Kappel: Einbau einer Betonplatte mit Lüftungshaube über der Gruft                             im Außenbereich

1999                Plansammlung: Papier- und Pergamentrestaurierung (1999 ff.) 

                         Eintrag in die Denkmalliste (1999) 

1999 – 2001  Chor, Chordach: Restaurierung des eisernen Dachstuhls, der Dachgauben,      
                         Holzeinbauten im Dachraum mit Umgang, Steg, Treppenanlagen; Reparatur der
                         Dacheindeckung aus Biberschwanzziegeln bzw. Kupfer und Kupferrinnen etc. 

2000 – 2005  Westportal: Restaurierung der beiden historischen Fenster 

2001                Mittelschiff: Erneuerung der elektrischen Bankheizung 

2001                Bewegliches Kulturgut: am Schaffneraltar wurden Reinigungs- und   
                         Sicherungsmaßnahmen durchgeführt 

2003                Südliche Vorhalle: Rückbau des Ziegeldachs, Eindeckung mit Kupferrauten        

                         wie ursprünglich 

2003 – 2004   Hauptturm: Sicherungsmaßnahmen an den Fensterrippen der Oktogonhalle 

2005 – 2009   Glockenstuhl: Restaurierung, Glockenabnahme und Wiedereinbau (VU 

2006 – 2009   Südwestportal: Restaurierung (VU 2003) 

2004                 Hauptturm: Einbau von Schutzgittern auf der Plattform auf 102 m Höhe 

                          und der Kranzgalerie auf 143 m Höhe 

2004                Hauptturm: Neue Fiale an der Viereckgalerie auf 70 m Höhe                         

2004                Mittelschiff: Butzengläser in Fenster der Giebelwand eingesetzt           

2004                Nördliches Seitenschiff: Brüstung und Umgang, DBU- Projekt 

2005                Hauptturm: Einbau von Schutznetzen auf den Plattformen auf 70 m und 102m 

                         Höhe 

2005                Nördliche Langhauswand: Durchbruch und Zugangstüre zur neuen Sakristei 

2005 – 2006  Blitzschutz am Außenbau: Installation der neuen Blitzschutzanlage mit 

                         anschließender Demontage der alten Blitzschutzanlage 

2006 ff.           Hauptturm: Vorbereitende Maßnahmen/VU einschl. Erschließung von                                           Steinbrüchen für Natursteinersatzmaterialien 

2007 ff.           Brandschutz: Maßnahmen auf den Ebenen über sowie unter dem Kirchen-                                   niveau, d.h. den Dachräumen und Turmstuben und den untenliegenden    
                         Heizkanälen etc. 

2009 – 2010  Wasserspeier: Fledermaus, eine Kopie erstellt 

2009                Pfeilerfigur: Hl. Othmar, eine Kopie erstellt 

2009                Valentinskapelle: Untersuchung der Raumschal und Maßnahmenkartierung  

                         wg. Restaurierungsmaßnahmen 

2009 ff.           Plansammlung: Archivierung 

2009 ff.           Julius-Rohm-Stiftung: Restaurierung von beweglichem Kulturgut im Chor  

                         und der Neithartkapelle 

2010                Apostelfiguren: Einhausung mit Edelstahlseilen 

2010 – 2011   Hauptportal: Pfeilerfiguren der Vorhalle restauriert, Sicherungsmaßnahmen an 

                          den Baldachinen 

2010 – 2011   Valentinskapelle: Stahltreppe zum Gewölbekeller (proulma),  

                          Zugangstüre ergänzt und restauriert 

2010 – 2014   Chor, Chorfassade: erste Maßnahme (1997-199). Projekt (2010-2014) 

                          südliche Chorfassade und Ostfeld 2012 fertig restauriert 

2011 – 2012   Neithartkapelle: Reinigung der Raumschalen 

2012                Konrad-Sam-Kapelle: Erneuerung der Ferndampfübergabestation 

2012                Bessererkapelle: Reparatur der Ziegel- und Kupferdacheindeckung 

 




 

  

Der einundzwanzigste Baumeister - Michael Hilbert - 2013-2020

 

Michael Hilbert war zunächst als Leiter des Münsterbauamtes Ulm eingesetzt. Nachem Frau Helm-Rommel aus dem Bauamt ausgeschieden war, übernahm Herr Hilbert die Geschäfte als neuer Münsterbaumeister.
Nach dem Tod von Michael Hilbert war der amtierende Hüttenmeister, Andreas Böhm der kommisarische Leiter der Münsterbauhütte von Ulm.


Die zweiundzwanzigste Baumeisterin- Heidi Vormann - 2021-xxx

 Heidi Vormann